
Nachhaltiges Engagement – Wegweiser für institutionelle Investoren und Aktionäre
Ein aktueller Bericht von BETTER FINANCE und der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz zeigt, wie entscheidend aktives Engagement für den Erfolg nachhaltiger Transformationsstrategien ist. Neben den allgemeinen Herausforderungen – wie komplexen Abstimmungsprozessen, uneinheitlichen nationalen Regelungen und mangelnder Transparenz bei unternehmensinternen Übergangsplänen – richtet sich der Bericht speziell an institutionelle Investoren. Diese Akteure tragen als Hauptverantwortliche in den Kapitalmärkten maßgeblich dazu bei, Unternehmen auf dem Weg zu klimaneutralen, zukunftsfähigen Geschäftsmodellen zu unterstützen.
Der Bericht identifiziert dabei zentrale Hindernisse: Uneinheitliche Abstimmungs- und Informationsprozesse erschweren nicht nur das private Aktionärsengagement, sondern wirken sich auch negativ auf den Dialog zwischen Unternehmen und institutionellen Investoren aus. Gleichzeitig werden Best Practices und konkrete Prinzipien vorgestellt, die zu einer Vereinfachung der Prozesse beitragen. Dazu zählen unter anderem:
• Die Standardisierung und Digitalisierung von Abstimmungsprozessen, die auch grenzüberschreitende Beteiligungen erleichtern.
• Die transparente und evidenzbasierte Kommunikation von Transformationsplänen und ESG-Zielen, um das Vertrauen aller Investoren zu stärken.
• Die Förderung langfristiger Engagementstrategien, die nachhaltige Wertschöpfung statt kurzfristiger Renditen in den Vordergrund stellen.
• Die Etablierung unabhängiger Analyse- und Beratungsmechanismen, die institutionellen Investoren fundierte Entscheidungsgrundlagen bieten.
Diese Prinzipien sollen als Fahrplan dienen, um den Einfluss institutioneller Investoren zu intensivieren und gemeinsam mit privaten Aktionären den Transformationsprozess in den Unternehmen voranzutreiben. Nur durch eine konsequente Umsetzung dieser Empfehlungen können bestehende Barrieren abgebaut und stabile Kapitalströme gezielt in nachhaltige Projekte gelenkt werden – ein entscheidender Schritt zur Bewältigung der Herausforderungen des Klimawandels.
Nachhaltig investieren
Investieren anhand von Nachhaltigkeitskriterien ist derzeit in aller Munde. So muss bei Finanzprodukten deutlich werden, ob sie nachhaltige Ziele verfolgen und Anlageberater müssen ihre Kunden fragen, ob sie nachhaltig investieren möchten. Aber auch Anleger, die direkt in Unternehmen investieren möchten, sei es über Aktien oder Anleihen, schauen neben Renditeaspekten immer öfter auch auf Nachhaltigkeitsaspekte.
Nachhaltigkeit kann bei der Geldanlage allerdings Vieles bedeuten, so wird in diesem Zusammenhang dann auch oft auf ESG verwiesen. Hierbei geht es um das Zusammenspiel von Umwelt (Environment), Sozialem (Social) und guter Unternehmensführung (Governance). Wegen des Klimawandels liegt der Fokus – auch in der Anlageberatung – jedoch aktuell auf dem Thema Umwelt (E). Aus Sicht der Aktionäre geht es beim Thema Klimawandel vorrangig um die Frage des Verstehens, Messens und des Reduzierens von Risiken. Leider sind auf Seiten der Unternehmen noch nicht ausreichend Nachhaltigkeitsdaten vorhanden, was es für Privatanleger aber auch Analysten oder Ratingagenturen schwierig macht, Unternehmen oder Finanzprodukte zu vergleichen und das Risiko von Greenwashing, also die irreführende Vermarktung eines "grünen" Images oder Produkts, erhöht.
Die DSW bietet Anlegern daher Hilfestellungen im Nachhaltigkeitsdschungel.
- Was Greenwashing eigentlich ist, erfahren Sie in diesem Video.
- Eine Checkliste für nachhaltiges Investieren in Fonds oder ETFs finden Sie hier. Diese sollte zusammen gelesen werden mit dem DSW-Fragebogen 'Fehlerhafte Anlageberatung' und der DSW-Checkliste Investmentfonds.
- Für Aktionäre haben wir zudem einen Fragenkatalog zusammengestellt, mit denen Anleger den aktuelle Stand bzw. der Fortschritt der Unternehmen bei ihrer Klimastrategie sowie der Umsetzung von regulatorischen Anforderungen hinterfragen können.
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