Akte Telekom noch nicht geschlossen
Auch wenn die Staatsanwaltschaft Bonn ihre Ermittlungen gegen die Deutsche Telekom AG nun teilweise eingestellt hat, können T-Aktionäre weiter hoffen. „Die jetzt vorliegenden Ergebnisse sind aus unserer Sicht für die Anleger nicht ent-scheidend“, so DSW-Hauptgeschäftsführer Ulrich Hocker. Denn: Die Untersuchungen zu einer möglichen Überbewertung von Immobilien dauern weiter an. Mit einem Ende dieses Verfahrens rechnen die Bonner Staatsanwälte nicht vor Ende 2003. Damit besteht für jene T-Aktionäre Hoff-nung, die mit einem Schiedsverfahren einen zeitlichen Aufschub der Verjährung erwirkt haben. „Diese Anleger haben sich die Chance gesichert, künftige Ermittlungsergebnisse für eine Klage gegen die Telekom zu nutzen“, so Hocker.
Wie die Bonner Behörde gestern mitteilte, wurde das Verfahren wegen Falschdarstellung des technischen Anlagevermögens eingestellt. Eben-falls nicht tragfähig sei der Vorwurf, der Bonner Konzern habe im Verkaufsprospekt zum dritten Börsengang im Sommer 2000 seine wirtschaftli-che und finanzielle Situation unzutreffend darge-stellt und auf Risiken aus dem Kauf des britischen Mobilfunkers One2One nicht hingewiesen. „Das ist nur wenig überraschend, denn Fragen der Unternehmensbewertung sind kaum justiziabel“, so Hocker. Zu hoffen bleibt allerdings, dass es nicht nochmals drei Jahre dauert, bis auch das Immobilien-Verfahren beendet wird.