DSW: Mehr Transparenz bei Hedge Funds
Kürzlich stellte Finanzminister Hans Eichel das Investmentmodernisierungsgesetz vor, das am 1. Januar 2004 in Kraft treten soll. Mit diesem Gesetz werden unter anderem Hedge Funds in Deutschland zugelassen. „Das ist eine richtige Entscheidung, schließlich liegen nach Schätzungen rund 60 Milliarden Euro aus Deutschland bei Hedge Funds in Ausland“, meint Ulrich Hocker, Hauptgeschäftsführer der DSW. Um das Risiko möglichst klein zu halten, dürfen Privatanleger nur in Dachfonds investieren. „Diese Beschränkung ist sicher richtig. Allerdings sollte dem Anleger ab einem Investitionsvolumen von 50.000 Euro auch der Weg in Einzelfonds offen stehen“, sagt Hocker. Voraussetzung sei aber eine intensive Aufklärung über das Anlagerisiko, so der DSW-Chef weiter.
Noch nicht im Griff ist das Problem der Wertpapierleihe mit anschließenden Leerverkäufen. Hierbei leihen sich Hedge Funds Papiere eines Unternehmens aus und drücken diese in den Markt. Ziel ist es meist, den Kurs der Gesellschaft deutlich nach unten zu korrigieren. Die Aktien werden dann billig wieder zurückgekauft. Die Differenz zwischen hohem Verkaufs- und niedrigem Rückkaufkurs ist der Gewinn des Fonds.
„Die DSW stellt sich nicht gegen Leerverkäufe an sich. Wir brauchen aber mehr Transparenz, sonst verlieren am Ende die Privatanleger. Leerverkäufe sollten daher offen gelegt werden, wie dies auch in den USA üblich ist“, fordert Hocker. Schließlich sei es für die richtige Interpretation einer Kursbewegung von entscheidender Bedeutung, ob es sich um echte Verkäufe oder um Leerverkäufe handelt, so Hocker weiter. „Uns ist aber auch klar, dass solche Vorschriften nur auf europäischer Ebene wirklich Sinn machen. Eine rein deutsche Regelung würde nur dazu führen, dass der Handel nach London abwandert.“