DSW: Steuerpläne sind verfehlt
„Das wäre das völlig falsche Signal für den sich gerade wieder erholenden deutschen Aktienmarkt“, schimpft der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) Ulrich Hocker auf die jetzt bekannt gewordenen Steuerpläne der Bundesregierung.
Zum wiederholten Male wird in Berlin über die Abschaffung der einjährigen Spekulationsfrist nachgedacht. Damit wären Gewinne aus Aktienverkäufen nicht mehr nach einem Jahr steuerfrei. Für Hocker völlig unverständlich: „Erst wird den Menschen die Aktienanlage als gute Altersvorsorge nahe gebracht, dann wird ihnen ihr Ertrag weg gesteuert.“ Offensichtlich werde in Berlin nur noch blind nach Finanzierungsmöglichkeiten der Haushaltslöcher gesucht, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. „Wenn die Pläne so umgesetzt werden, wird dies lediglich ein weiterer Standortnachteil für Deutschland werden“, resümiert der DSW-Chef.
Einen nennenswerten Beitrag zum Bundeshaushalt werde eine solche Steuer kaum bringen, so Hocker weiter. „Zwar haben einige Anleger in den letzten Monaten gute Gewinne gemacht. Viele sitzen aber nach wie vor auf großen, noch nicht realisierten Verlusten, die steuerlich gegen die Gewinne gerechnet werden können“, erklärt der Aktionärsschützer.