DSW begrüßt EU-Vorschlag
Vorständen deutscher Aktiengesellschaften, die ihre Gehälter nicht offen legen wollen, droht nicht nur aus Berlin sondern zunehmend auch aus Brüssel Ungemach. Zurzeit ist die individualisierte Offenlegung der Managergehälter eine Empfehlung des Corporate Governance Kodex und damit freiwillig. Wer die geforderten Informationen nicht preisgeben will, muss dies lediglich in einer gesonderten Erklärung transparent machen.
Doch damit könnte es bald vorbei sein. Schließlich droht nicht nur Bundesjustizministerin Brigitte Zypries mit der Einführung einer gesetzlichen Lösung, wenn nicht das Gros der Unternehmen die Kodexempfehlung erfüllt. Die EU-Kommission unter Binnenmarktkommissar Frits Bolkestein hat das Thema ebenfalls aufgenommen. Wie das Handelsblatt meldet, will Bolkestein alle börsennotierten Unternehmen verpflichten, die Gehälter ihrer Vorstandsmitglieder detailliert zu veröffentlichen. Zudem sollen die Hauptversammlungen über die Gehaltssysteme abstimmen. „Wir begrüßen die Initiative aus Brüssel. Die Unternehmen brauchen offensichtlich den gesetzlichen Druck", sagt Ulrich Hocker, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW).