DSW will Vorstand und Aufsichtsrat von DaimlerChrysler nicht entlasten
Die DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz) wird auf der kommenden Hauptversammlung der DaimlerChrysler AG Vorstand und Aufsichtsrat die Entlastung verweigern.
"Die Vision des Vorstandsgremiums von der Welt-AG ist gescheitert. Alle Ertragsprognosen sind über Jahre hinweg nicht erreicht worden. Dies spiegelt sich auch in der schlechten Performance des Aktienkurses wider", begründet DSW-Hauptgeschäftsführer Ulrich Hocker die Nichtentlastung des Vorstands. Hinzu komme das unwürdige "Toll-Collect-Theater", das dem Unternehmen einen enormen Imageschaden zugefügt habe.
Auch den Aufsichtsrat wird die DSW für das vergangene Geschäftsjahr nicht entlasten. Begründet wird dies damit, dass das Gremium den Vertrag von Vorstandschef Jürgen Schrempp trotz des Scheiterns seiner Strategie vorzeitig verlängert hat. "Zudem will sich der Aufsichtsrat variable, vom Aktienkurs abhängige, Vergütungen genehmigen lassen, was der jüngsten Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes widerspricht", so Hocker.
Der Bundesgerichtshof hatte in einer Entscheidung (Aktenzeichen II ZR 316/02) der DSW Recht gegeben, und erklärt, dass die Vergütung des Aufsichtsrats nicht von der Perfomance des Aktienkurses abhängig sein darf.