Post-Aktionäre an Postbank-Börsengang beteiligen
Im Juni soll es endlich so weit sein: Die Postbank kommt an die Börse. Noch unklar ist der Emissionspreis. Und genau hier sitzt Post-Chef Klaus Zumwinkel in der Zwickmühle. Auf der einen Seite gilt es, eine Bewertung zu finden, die einen reibungslosen Börsengang ermöglicht und dafür sorgt, dass der erste Kurs möglichst über dem Emissionspreis liegt. Auf der anderen Seite ist darauf zu achten, das Vermögen der Post nicht unter Wert zu verschleudern und damit die Post-Aktionäre zu schädigen.
Die Lösung ist einfach: "Die Post muss ihren Aktionären die Möglichkeit geben, an dem Börsengang der Postbank bevorzugt teilzunehmen. Das werde ich am Donnerstag auf der Hauptversammlung auch sehr deutlich fordern", kündigt DSW-Hauptgeschäftsführer Ulrich Hocker an. Nur so haben die Anteilseigner der Muttergesellschaft die Möglichkeit, direkt vom Börsengang der Postbank zu profitieren.
Wie man es nicht macht, zeigt das Beispiel Infineon. Siemens brachte seine Halbleiter-Tochter am 13. März 2000 zu einem Emissionspreis von 35 Euro pro Aktie an die Börse. Der erste Kurs lag bei 70,20 Euro. Eine bevorzugte Beteiligung der Siemens-Aktionäre an dem Börsengang gab es nicht. "Das grenzte schon stark an Verschleuderung von Aktionärsvermögen", kommentiert Hocker das damalige IPO.