T-Online-Aktionäre sollten abwarten
Die Spekulationen rund um die Internet-Gesellschaft T-Online nehmen langsam Fahrt auf. Noch ist unklar, was die Deutsche Telekom vorhat, der rund 73 Prozent des Internet-Unternehmens gehören. Eine völlige Reintegration von T-Online ist ebenso möglich, wie die Weiterführung als eigenständiges Unternehmen mit deutlich engerer Anbindung an die Muttergesellschaft. Klar ist: Der Abschied von Thomas Holtrop aus der Führungsposition von T-Online war erst der Anfang.
Für eine komplette Wiedereingliederung des Internet-Anbieters müsste die Telekom ihren Aktienbesitz zunächst auf mindestens 95 Prozent erweitern. Dann könnten mit einem so genannten Squeeze-Out die noch verbliebenen Aktionäre aus dem Unternehmen gedrängt werden. Ebenfalls denkbar wäre der Abschluss eines Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrages. Hiermit hätte die Telekom die Möglichkeit, direkt in die operativen Entscheidungen von T-Online einzugreifen. „In beiden Fällen muss die Muttergesellschaft den freien Aktionären ein Pflichtangebot machen, dessen Höhe per Spruchverfahren gerichtlich überprüft werden kann", erklärt Ulrich Hocker, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Für Hocker kann die Devise der T-Online-Aktionäre deshalb nur lauten. „Abwarten und Tee trinken. Die Erfahrung zeigt, dass Anleger, die zu früh agieren, weniger bekommen."