T-Online-Aktionäre sollten Telekom-Angebot links liegen lassen
Im April 2000 hat die Deutsche Telekom ihre Internet-Tochter T-Online für 27 Euro je Aktie an die Börse gebracht. Das Emissionsvolumen betrug 2,7 Milliarden Euro. Mittlerweile steht die Internet-Aktie noch bei rund 9 Euro. Der ehemals gefeierte T-Online-Chef Thomas Holtrop musste seinen Posten räumen und die Aktionäre der ersten Stunde haben deutliche Verluste zu verzeichnen.
Jetzt will der Telekom-Konzern seine Tochtergesellschaft wieder zurückhaben. 8,99 Euro je Aktie sollen die T-Online-Anteilseigner bekommen. „Diese Offerte ist absolut inakzeptabel. Erst machen die Aktionäre den kompletten Abstieg mit und sobald die Geschäfte wieder besser laufen und es endlich was zu verdienen gibt, sollen sie ihre Papier billig abgeben", kommentiert Ulrich Hocker, Hauptgeschäftsführer der DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz) das Angebot. „Für die T-Online-Aktionäre kann die Devise nur lauten: Abwarten! Die Erfahrung zeigt, dass Anleger, die zu früh agieren, Geld verschenken."
Im Rahmen der geplanten Verschmelzung wird die Telekom ein weiteres Angebot vorlegen müssen. Der große Vorteil dabei: Im Gegensatz zu der aktuell vorliegenden freiwilligen Offerte, wird die Höhe dieses Angebots mittels eines so genannten Spruchverfahrens gerichtlich überprüfbar sein. „Die Chance, dass die Telekom dann mehr zahlen muss, als 8,99 Euro je Aktie, steht sehr gut", meint Hocker.