DSW appelliert an Bertelsmann, RTL-Aktionäre fair abzufinden
Die DSW hat auf der Hauptversammlung der RTL Group in Luxemburg den Großaktionär Bertelsmann, der über 90 Prozent hält, aufgefordert, den verbliebenen Minderheitsaktionäre ein faires Kaufangebot zur Übernahme ihrer Anteilsscheine zu unterbreiten. Aufgrund der Mehrheitsverhältnisse sind die an den Börsen von Brüssel und Luxemburg gehandelten Papiere kaum noch liquide.
Nachdem der frühere Bertelsmann-Chef Thomas Middelhoff noch geplant hatte, die restlichen freien Aktionäre abzufinden, liegen die Absichten des Großaktionärs aktuell im Dunkeln. „Im Hinblick auf einen möglichen Börsengang der Bertelsmann AG in Deutschland muss der deutsche Medienkonzern ein großes Interesse haben, aus dem RTL Engagement ohne dunkle Flecken auf der bisher weißen Weste herauszugehen", sagt Jella Benner-Heinacher, Geschäftsführerin der DSW. Eine aktionärsfeindliche Behandlung der RTL-Minderheitsaktionäre, unter denen es auch viele Deutsche gibt, würde einen erfolgreichen Börsengang des Großaktionärs unnötig belasten. Hier sei ein sauberer Schnitt und ein klares Bekenntnis von Bertelsmann erforderlich, so die DSW-Expertin weiter.