DSW fordert Vermummungsverbot für Hedge Fonds
„Wer in einem Unternehmen auf diese Art und Weise die Macht übernimmt, sollte auch mit offenem Visier kämpfen müssen", kommentiert Ulrich Hocker, Hauptgeschäftsführer der DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz) die Vorgänge rund um die Deutsche Börse AG und verlangt ein „Vermummungsverbot für Hedge Fonds". Es könne nicht sein, dass solche Fonds die gesetzlich vorgeschriebene Transparenz von Aktiengesellschaften nutzen, ohne selbst Transparent sein zu müssen. Es wird weder offen gelegt, was für eine Strategie verfolgt wird, noch müssen die Hedge Fonds Manager sagen, ob sie bei der Durchsetzung ihrer Forderungen beispielsweise auch auf geliehene Stimmrechte zurückgreifen.
Ebenfalls kritisiert wird seitens der Aktionärsschützer, dass kein Abfindungsangebot an die freien Aktionäre gemacht werden muss. „Das deutsche Übernahmegesetz greift ganz offensichtlich zu kurz. Erst wenn 30 Prozent des Unternehmens in der Hand eines neuen Besitzers sind, muss ein Pflichtangebot gemacht werden. Wie der Fall Deutsche Börse gezeigt hat, ist häufig deutlich weniger nötig, um in einer Aktiengesellschaft die Hauptversammlungsmehrheit und damit das Sagen zu bekommen", sagt Hocker.