DSW kritisiert niedriges Angebot für private ProSiebenSat1-Aktionäre
Der US-Medienunternehmer Haim Saban steigt bei ProSiebenSat1 aus. Satte 23,37 Euro je Stammakte zahlt die Axel Springer AG an Saban. Deutlich schlechter kommen die Besitzer stimmrechtsloser Vorzugsaktien weg, denen pro Papier 14,10 Euro geboten werden. Ein Preis, der unter dem aktuellen Börsenkurs liegt. „Auch wenn Springer sich mit dem Angebot an das Übernahmegesetz hält, bleibt es doch für die freien Aktionäre völlig unzureichend“, sagt der Hauptgeschäftsführer der DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz), Ulrich Hocker. Hier zeige sich wieder überdeutlich die Schwäche der stimmrechtslosen Vorzugsaktien. „Springer hat gar kein Interesse an diesen Papiere, die Stimmenmehrheit und damit das Sagen bekommen sie über die Stammaktien von Herrn Saban“, erklärt Hocker.
Vorzugsaktionäre, die das aktuelle Angebot nicht annehmen, haben durchaus die Chance, mehr Geld für ihre Papiere zu erhalten. Sollte es zu der bereits angekündigten Verschmelzung kommen, muss Springer ein neues Angebot vorlegen. „Dann wird es zwar nicht um eine Barabfindung gehen, sondern um einen Aktientausch. Diese Offerte wird dann aber, im Gegensatz zu der jetzt vorliegenden, mit einem so genannten Spruchverfahren gerichtlich überprüfbar sein“, sagt Hocker. Und ein Großteil solcher Verfahren endet mit einer Nachbesserung für die Aktionäre.