Vertrauen ist gut – Bilanzkontrolle ist besser
Große Bilanzskandale in den USA und Europa haben auch hierzulande den Gesetzgeber auf den Plan gerufen. Ergebnis war das Bilanzkontrollgesetz (BilKoG), das seit dem 21. Dezember 2004 in Kraft ist. Mit dem BilKoG sollte in Deutschland mit der Deutschen Prüfungsgesellschaft e.V. (DPR) eine Art „Bilanzpolizei" etabliert werden. Kürzlich hat Bundesjustizministerin Brigitte Zypries den Anerkennungsvertrag für die DPR unterschrieben. „Wir begrüßen, dass die Prüfungsgesellschaft nun ihre Arbeit aufnehmen kann. In Zukunft sollte es damit einfacher werden, Unregelmäßigkeiten bei der Erstellung von Unternehmensabschlüssen und -berichten frühzeitig zu erkennen und zu korrigieren.", kommentiert Ulrich Hocker, Hauptgeschäftsführer der DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz), die Entscheidung der Ministerin.
Im Juli 2005 wird die DPR mit ihrer Arbeit beginnen. Neben stichprobenartigen Prüfungen werden die Kontrolleure auch gezielten Hinweisen nachgehen. Rund 250 Aktiengesellschaften sollen so pro Jahr durchleuchtet werden. Damit bekäme jedes börsennotierte deutsche Unternehmen durchschnittlich einmal alle fünf Jahre Besuch von den DPR-Prüfern. Falls die Zusammenarbeit verweigert wird, kommt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ins Spiel, die eine Prüfung erzwingen kann.