DSW warnt vor Bauernfängerei
„In letzter Zeit sind verstärkt Angebote im Markt, mit denen Anleger über den Tisch gezogen werden sollen", warnt Ulrich Hocker, Hauptgeschäftsführer der DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz). Die Masche ist einfach und für die Abzocker fast kosten- und risikolos. Zunächst werden Banken via Wertpapiermitteilung darüber informiert, dass ein so genanntes „öffentliches Kaufangebot" für die Aktien eines Unternehmens gemacht wurde. Diese Information leiten viele Kreditinstitute dann an diejenigen ihrer Kunden weiter, die die betreffenden Papiere im Depot haben. „Leider werden diese Offerten oft ungeprüft weitergeschickt. Dabei sind die gebotenen Preise alles andere als angemessen", sagt Hocker.
Ziel der Aktionen sind in erster Linie Anleger, die Aktien in ihren Depots haben, die nicht mehr börsennotiert sind. Schließlich stellen diese Anteilsscheine gerade für Investoren, die in Geldsachen nicht so versiert sind, oft ein Problem dar. Dass in der Regel auch für solche Papiere ein funktionierender außerbörslicher Markt existiert, etwa über die Valora Effekten Handel AG, ist nicht allen Anlegern bekannt. Genau diese Unwissenheit machen sich Unternehmen wie die Phila Beteiligungs AG zu nutze. So bietet Phila beispielsweise für Aktien der Nationalbank Essen einen Preis von 15,78 Euro pro Stück. Der letzte über Valora gehandelte Kurs lag bei 36,00 Euro. „Und das ist nur ein Beispiel von vielen", sagt DSW-Mann Hocker.