DSW: Schumag soll Vorstandsgehälter offen legen
„Der Fall der Schumag AG zeigt deutlich die Schwäche des Gesetzes zur Transparenz von Managergehältern", moniert Ulrich Hocker, Hauptgeschäftsführer der DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz). Ab 2007 müssen nach dem Willen des Gesetzgebers alle deutschen Aktiengesellschaften die Vergütung ihrer Vorstände individuell ausweisen. Drücken kann sich, wer es schafft, dass mit 75 Prozent der auf der Hauptversammlung vertretenen Aktien gegen die Transparenz gestimmt wird. Diese als „Opting-Out" bezeichnete Möglichkeit will der Aachener Maschinenbauer Schumag auf dem am 9. März stattfindenden Aktionärstreffen nutzen. „Die Anteilseigner brauchen diese Information. Nur so könne sie feststellen, ob die Höhe der Vorstandsvergütung angemessen war. Wir werden daher gegen den Tagesordnungspunkt stimmen", kündigt Hocker an.
Schumag will Beispielen wie Sixt oder Porsche folgen. Bei beiden Gesellschaften wurde mit den Stimmen der Großaktionäre bereits beschlossen, dass die Vorstandsgehälter auch zukünftig ein Geheimnis bleiben werden – zumindest für die Privataktionäre. „Das Opting-Out führt zu einer Zwei-Klassen-Gesellschaft. Auf der einen Seite die Großen, die die Gehälter der Vorstände sowieso kennen, und auf der anderen Seite die Privataktionäre, denen der Einblick verweigert wird. Dabei tragen beide Gruppen das gleiche Kapitalrisiko", sagt der DSW-Mann.