Deutsche REITs starten mit Handicap
Die Regierung hat sich in Sachen REITs (Real Estate Investment Trust) geeinigt. Damit dürfen solche Immobilien-AGs „Made in Germany" jetzt um die Gunst der Investoren buhlen. Ob das von großem Erfolg gekrönt sein wird, scheint zumindest fraglich. „Auf den ersten Blick klingt die Einigung ja ganz schön, doch leider hat sie einen gewaltigen Pferdefuß: Da deutsche REITs im Gegensatz zu ihren englischen, französischen oder US-amerikanischen Konkurrenten nicht nennenswert in Wohnimmobilien investieren dürfen, wird ihnen im Wettbewerb ein wichtiges stabilisierendes Element fehlen", kritisiert Ulrich Hocker, Hauptgeschäftsführer der DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz). Zudem sei diese Entscheidung rein politisch motiviert. „Objektiv gibt es keinen Grund für diese massive Einschränkung", meint Hocker.
So hat etwa eine Umfrage der Beratungsfirma PricewaterhouseCoopers unter 200 Städten ergeben, dass die Mieten für 80 Prozent der staatlichen Wohnungen nicht niedriger sind als die von privaten Objekten. Hinzu kommt, dass fast die Hälfte der deutschen Gemeinden ihren Wohnungsbestand verringern möchte. In der Regel, weil ihnen das Geld für notwendige Sanierungsmaßnahmen fehlt.