DSW: Abgeltungssteuer wird gegen alle Vernunft durchgesetzt
Am morgigen Freitag wird der Bundestag über die Unternehmenssteuerreform und damit auch über die Einführung einer 25prozentigen Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge entscheiden. „Damit werden die gewählten Volksvertreter aller Voraussicht nach ein Gesetz verabschieden, dass die private Altersvorsorge deutlich ineffizienter und teurer machen wird", schimpft Ulrich Hocker, Hauptgeschäftsführer der DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz).
Die Kritik der Aktionärsschützer richtet sich gegen die „massiven Verschlechterungen" für Sparer, die ihr Geld in Aktien, Fonds oder auch Zertifikaten anlegen. Hier wird es zu deutlichen steuerlichen Mehrbelastungen kommen. „Es ist wirklich erschreckend, dass ein Gesetz durchgeprügelt wird, das den Interessen der Bürger so krass widerspricht", wundert sich Hocker. Am härtesten wird die Bundestagsentscheidung Bürger mit kleinen und mittleren Einkommen treffen. Diese leiden besonders unter den drastischen Steuererhöhungen, die ab 2009 für Aktien und Fonds gelten werden. Auf der anderen Seite profitieren sie nur wenig von den Entlastungen, die die neue Steuer für verzinsliche Sparprodukte bringt. Sparer mit Steuersätzen unter 25 Prozent profitieren bei diesen Anlageformen überhaupt nicht. Im Gegenzug müssen sie bei der Geldanlage in Wertpapieren die höchste prozentuale Steuererhöhung von allen hinnehmen.