DSW klagt gegen Zwangsrausschmiss der HVB-Aktionäre
Die DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz) hat beim Landgericht München I eine Anfechtungsklage gegen den Squeeze-out bei der HypoVereinsbank (HVB) eingereicht. Beschlossen wurde der Zwangsrausschmiss der HVB-Minderheitsaktionäre auf einer Hauptversammlung Ende Juni mit den Stimmen des italienischen Bankkonzerns UniCredit, der 95,4 Prozent des bayerischen Kreditinstituts besitzt.
Hintergrund der Klage sind verschiedene Vermögenstransaktionen, die im Vorfeld des Squeeze-out stattgefunden haben. So hat die HVB ihre Beteiligung an der Bank Austria sowie weitere Osteuropaaktivitäten an die Unicredit für rund 13,6 Milliarden Euro verkauft. „Das war deutlich zu billig. Der wahre Wert dürfte rund vier bis fünf Milliarden Euro höher liegen", sagt die bayerische DSW-Landesgeschäftsführerin Daniela Bergdolt. „Zwar gehören solche Bewertungsfragen eigentlich in ein so genanntes Spruchverfahren. Doch dabei besteht die Gefahr, dass in der Vergangenheit liegende Verkäufe aufgrund des hierbei geltenden Stichtagsprinzips nicht mehr aufgearbeitet werden können", ergänzt DSW-Geschäftsführer Carsten Heise.
Die DSW wird zudem in der von UniCredit gegen die HVB erhobenen Anfechtungsklage gegen die Beschlussfassung über die Bestellung eines „besonderen Vertreters" dem Rechtsstreit auf Seiten der HypoVereinsbank beitreten. „Wir legen Wert darauf, dass die Rechtmäßigkeit dieser Beschlussfassung, deren Umsetzung maßgeblichen Einfluss auf die Bestimmung des Unternehmenswertes der HVB und damit der Barabfindung haben dürfte, durch die Gerichte materiell entschieden wird. Ein Vergleich bringt uns hier nicht weiter", so Heise.