DSW kritisiert Volksaktien-Pläne der SPD
„Offenbar wird hier unter dem Begriff ‚Volksaktie’, eine Aktie verstanden, bei der das Volk möglichst wenig zu sagen hat. Das ist purer Zynismus", kommentiert Ulrich Hocker, Hauptgeschäftsführer der DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz) den Plan der SPD, beim Börsengang der Bahn stimmrechtslose Vorzugaktien statt stimmberechtigter Stammaktien einzusetzen. Investoren hätten bei einer solchen Konstruktion keinerlei Mitspracherecht. „Anleger sollen zwar ihr Geld geben, aber ansonsten schön den Mund halten", sagt Hocker.
Die Einnahmen aus der Bahn-Privatisierung dürften unter solchen Voraussetzungen zudem deutlich niedriger ausfallen, da stimmrechtslose Aktien gerade bei institutionellen Anlegern, wie etwa Fondsgesellschaften, nicht sonderlich beliebt sind. „Mit diesem Rezept von Vorgestern wird nicht nur der deutschen Aktienkultur ein echter Bärendienst erwiesen, sondern auch bewusst Staatsvermögen verschleudert", kritisiert Hocker.