DSW verweigert Siemens-Vorstand die Entlastung
Die DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz) wird auf der am 25. Januar stattfindenden Hauptversammlung der Siemens AG gegen die Entlastung des Vorstands stimmen. „Bereits Anfang 2006 lagen Erkenntnisse über Korruptionsfälle im Unternehmen vor. Das Management hätte schneller, offensiver und proaktiv an die Öffentlichkeit gehen müssen. Die katastrophale Kommunikationspolitik des Vorstands hat dem Image von Siemens geschadet“, sagt DSW-Hauptgeschäftsführer Ulrich Hocker. Zusätzlich hat der führende deutsche Verband für Privatanleger zu diesem Tagesordnungspunkt Gegenantrag gestellt.
Den Aufsichtsratschef Heinrich von Pierer wird die DSW im Rahmen der Hauptversammlung auffordern, sein Amt im Prüfungsausschuss des Siemens-Kontrollgremiums ruhen zu lassen. Hintergrund ist, dass die Ermittlungsergebnisse zu den Korruptionsfällen diesem Ausschuss zugehen. „Da es auch um Vorfälle geht, die in seine Amtszeit als Siemens-Vorstandsvorsitzender fallen, kann Herr von Pierer nicht Mitglied dieses AR-Gremiums bleiben. Er kann sich nun mal nicht selbst prüfen “, stellt Hocker klar.
Sollte von Pierer ablehnen, sein Ausschuss-Mandat ruhen zu lassen, wird die DSW eine Einzelentlastung der Aufsichtsratsmitglieder verlangen und von Pierer die Entlastung verweigern.