DSW wirft Kanzlerin Merkel Populismus vor
„Das ist der pure Populismus", kommentiert Ulrich Hocker, Hauptgeschäftsführer der DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz), die jüngsten Äußerungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Vergütung der Vorstände deutscher Aktiengesellschaften. Die Kanzlerin hatte auf dem CDU-Parteitag die Zahlungen an die Manager als zu hoch kritisiert. „Die Festlegung solcher Gehälter ist Aufgabe der Aufsichtsräte und das soll auch so bleiben. Die Politik sollte sich da wirklich raushalten", sagt Hocker. Es sei nicht hilfreich, wenn für die eigene Profilierung pauschal alle Vorstände an den Pranger gestellt würden.
Nach Ansicht der DSW ist entscheidend, dass der variable Anteil der Managergehälter auf langfristig vernünftigen und nachvollziehbaren Kennzahlen beruht. „Dann funktionieren solche Systeme in beide Richtungen. Steigen die Gewinne, verdienen die Vorstände mehr. Sinken die Ergebnisse, müssen die Manager Gehaltskürzungen hinnehmen", erläutert Hocker. Die Aktionäre müssten allerdings die Möglichkeit haben, dies zu überwachen. „Das geht nur bei größtmöglicher Transparenz. Die Unternehmen sollten daher ihre Vergütungsberichte auf der Hauptversammlung ausführlich darstellen müssen", fordert der DSW-Mann.
Notwendig ist nach Ansicht der DSW zudem eine Begrenzung sowohl aktienbasierter Vergütungsbestandteile wie etwa Aktienoptionen als auch von Abfindungszahlungen im Falle des vorzeitigen Ausscheidens eines Vorstands. „Beides ist in der aktuellen Version des Corporate Governance Kodex aber bereits berücksichtigt", sagt Hocker.