DSW-Appell an Finanzminister Peer Steinbrück: Abgeltungssteuer abändern!
Wenn sich morgen die Koalition in Berlin trifft, um das Jahressteuergesetz 2009 zu verabschieden, geht es ans Eingemachte: „Die Regierung muss die Abgeltungssteuer unbedingt abändern. Sie verletzt gleich mehrere Steuerprinzipien“, appelliert DSW-Hauptgeschäftsführer Ulrich Hocker.
- Es ist die wohl höchste Steuererhöhung aller Zeiten: Die Spekulationsfrist und das Halbeinkünfte-verfahren für Dividenden entfallen. Das führt teilweise zu Steuererhöhungen von 100 Prozent.
- Abkehr vom Nettobesteuerungsprinzip: Bisher war stets der Nettoertrag (abzüglich aller Kosten) Bemessungsgrundlage. Das ändert sich, weil außer dem Sparer-Pauschbetrag keine Werbungskosten mehr abziehbar sind.
- Die Altersvorsorge wird ausgehöhlt: „Es kann nicht sein, dass die Politik die private Altersvorsorge als unumgänglich predigt, den Bürgern aber zugleich den Einstieg steuerlich verbaut“, so Hocker.
Dies ist ein harter Schlag für die Aktienkultur. Statt langfristig in Aktien oder Fonds zu investieren, werden die Anleger in risikoreiche Produkte getrieben. Solide Altersvorsorge ist so kaum möglich.
Die DSW appelliert daher eindringlich an die Politik, Änderungen an den Steuerplänen vorzunehmen. Für langfristig orientierte Anleger müssen Wertpapiere steuerbegünstigt bleiben. Ein Weg wäre, die Steuerquote mit der Haltedauer sinken zu lassen.