DSW mahnt Transparenz bei neuen Handelssystemen an
Sie haben so exotische Namen wie „Turquoise“ oder „Chi-X“ und kommen anscheinend jetzt groß in Mode: Die Rede ist von neuen außerbörslichen Handelssystemen. Nachdem die neue EU-Finanzmarktrichtlinie MiFid das Handelsmonopol der Börsen abgeschafft hat, wollen schon in den nächsten Wochen mehrere Anbieter solche Computerplattformen an den Start bringen.
Grundsätzlich steht die DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V.) den neuen Handelsplätzen positiv gegenüber. Allerdings: „Die Transparenz und Überwachung dieser Alternativ-Systeme muss ähnlich wie an den etablierten Handelsplätzen gewährleistet sein“, warnt Ulrich Hocker, Hauptgeschäftsführer der DSW. An den bestehenden Börsen werden Handel und Emittenten gleich von mehreren Behörden parallel kontrolliert.
Auch den Anspruch „bester Preise“, mit denen die neuen Systeme auf Kundenfang gehen, sieht Hocker eher kritisch: „Diese Bestpreise orientieren sich immer am Referenzmarkt. Bislang ist das zumeist das Xetra-System. Wenn die Liquidität nun auf viele neue Systeme ausgedehnt wird, dann verringert das die Preisqualität des Referenzmarktes“, so Hocker.