DSW unterstützt Kanzlerin Merkel: Europa braucht eine eigene Ratingagentur!
Bundeskanzlerin Angela Merkel wird beim kommenden G8-Gipfel Anfang Juli in Tokio die kritische Lage der globalen Finanzmärkte zum Thema machen und mehr Gewicht für Europa bei der Regulierung der internationalen Finanzmärkte fordern. Es habe sich gezeigt, dass die angelsächsisch geprägte Regulierung Lücken habe. Ihr erstes Ziel ist die Gründung einer europäischen Ratingagentur.
Die DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V.) begrüßt diesen längst überfälligen Schritt ausdrücklich: „Es ist höchste Zeit, dass die Finanzmärkte ein Gegengewicht zu Oligopol der US-Ratingagenturen bekommen“, sagt DSW-Hauptgeschäftsführer Ulrich Hocker. Heute dominieren S&P, Moody´’s und Fitch das Rating-Geschäft fast im Alleingang.
Es hat sich jedoch gezeigt, dass diese Agenturen sowohl in der Asienkrise Ende der 90er Jahre als auch in der aktuellen Subprime-Krise als Hinweisgeber für erhöhte Ausfallrisiken versagt haben. So hatten viele Subprime-Papiere bis zuletzt beste Bonitätsnoten von den Prüfern bekommen. Andererseits bemängelt Hocker die geringe Transparenz: „Die Analyse-Systematik, die Benotungsfindung und die Kostenstruktur sind von außen nur schwer zu durchschauen“.