DSW zur Verschiebung des Bahn-Börsengangs
Offensichtlich in letzter Minute hat die Bundesregierung den für 27. Oktober geplanten Börsengang der Bahn doch noch verschoben. Eigentlich sollte am kommenden Montag die Zeichnungsfrist für die knapp 24,9 Prozent der „DB Mobility Logistics“ beginnen, doch der Lenkungsausschuss hat das Prozedere aufgrund des schlechten Börsenumfelds gestoppt.
Die DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V.) begrüßt die späte Einsicht: „Wir weisen seit Wochen darauf hin, dass die Stimmung an den Kapitalmärkten alles andere als geeignet ist, um die Bahn an die Börse zu bringen“, so DSW-Hauptgeschäftsführer Ulrich Hocker.
Die Bahn sei zwar grundsätzlich ein defensives und solides Papier, doch: „Die Gefahr, dass die Aktie von der allgemeinen Vertrauenskrise mit in die Tiefe gerissen wird, ist einfach zu groß.“
Die DSW setzt sich für eine Verschiebung des Börsengangs aufs Frühjahr 2009 ein. „Dann wird es wegen des Wahljahres zwar politisch schwieriger, das IPO durchzusetzen, aber die Verfassung der Märkte dürfte dann deutlich besser sein.“ Allerdings gilt auch dann: Ein Erfolg kann der Börsengang nur werden, wenn die Aktien zum maßvollen Preis an die Anleger ausgegeben werden. „Mit überzogenen Erlösen darf die Bundesregierung auch dann nicht rechnen“, so Hocker.