Enron-Geschädigte erhalten über 7 Milliarden Dollar
Mehr als 7,2 Milliarden Dollar erhalten geschädigte Aktionäre des ehemaligen US-Energiehändlers Enron. Das ist das Ergebnis eines im Rahmen einer US-Sammelklage erzielten Vergleichs. Das Geld wird unter allen Anlegern aufgeteilt, die ihre Papiere in der Zeit vom 9. September 1997 bis zum 2. Dezember 2001 („class period“) gekauft haben und ihre Ansprüche rechtzeitig geltend machen. Eine aktive Beteiligung an der Klage ist nicht notwendig. „Auch deutsche Anleger können von diesem Geldsegen profitieren“, erklärt DSW-Hauptgeschäftsführer Ulrich Hocker.
Angemeldet werden die Ansprüche mit einem so genannten „proof-of-claim-and-release-Formular“, das ab heute bei der DSW per Mail (enron@dsw-info.de) oder telefonisch (0211/6697-47) kostenlos angefordert werden kann. „Das Formular kann auch auf der Internet-Seite www.sammelklagen-info.de heruntergeladen werden“, sagt Hocker. Für betroffene Investoren bietet die DSW zudem eine deutschsprachige Ausfüllhilfe sowie einen kompletten Rund-Um-Service an.
Laut Angaben des zuständigen US-Gerichts können die geschädigten Anleger selbst dann mit einer durchschnittlichen Schadenersatzzahlung in Höhe von knapp 7 Dollar je Aktie rechnen, wenn der unwahrscheinliche Fall eintritt, dass 100 Prozent der bestehenden Ansprüche angemeldet werden. „In der Regel liegt die Anmeldequote bei solchen Verfahren lediglich zwischen 40 und 50 Prozent, was die Zahlung pro Aktionär nochmals deutlich erhöhen würde“, erläutert Hocker.
Um gut 1,2 Milliarden Dollar sollen die verantwortlichen Enron-Manager die Bilanz des ehemals siebtgrößten US-Konzerns aufgebläht haben. Der durch den Zusammenbruch des Unternehmens im Jahr 2001 hervorgerufene Schaden bei den Anlegern lag noch um einiges höher, stürzte die Aktie des Energiehändlers doch ins Bodenlose. Die noch bestehende Nachfolgefirma ist in erster Linie mit der Abwicklung von Rechtsstreitigkeiten, der Rückzahlung von Schulden und dem Verkauf restlicher Firmenteile befasst.