DSW fordert Rückkehr zur Spekulationsfrist
In Berlin wird über das „Konjunkturpaket II“ beraten. Insgesamt sollen Investitionen und Steuersenkungen von 50 Milliarden Euro beschlossen werden. Die DSW fordert in diesem Zusammenhang Steuererleichterungen für Aktionäre durch die Rückkehr zur Spekulationsfrist. Bisher waren Kursgewinne nach 12 Monaten steuerfrei. Diese Frist ist mit der Abgeltungssteuer abgeschafft worden. „Ein großer Fehler, der dringend rückgängig gemacht werden muss“, fordert Ulrich Hocker, Hauptgeschäftsführer der DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V.). Gerade als Langfristanlage muss die Aktie gestärkt werden. „Zumindest nach drei Jahren müssen Gewinne daher steuerfrei sein“, so Hocker.
So könnte man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Einerseits würde die Attraktivität der Aktie als Langfristanlage für Privatleute gestärkt: „Privatanleger werden an der Börse als Schock-Absorber genutzt. Sie tragen einen Großteil der Risiken und federn die schlimmsten Kursausschläge ab. Dafür muss der Staat ihnen im Gegenzug eine attraktive Rendite ermöglichen, eine Art Risikozuschlag“, so Hocker.
Zudem könnte die Spekulationsfrist das Vertrauen und die Nachfrage der Anleger nach Aktien erhöhen. Dies hilft auch der Konjunktur. Die Unternehmen können ihren Kapitalbedarf kaum noch decken, weil Banken Kredite nur sehr rigide vergeben. „Es ist dringend nötig, dass den Firmen der Weg über die Börse zur Verfügung steht, um frische Mittel einzusammeln oder zu investieren“, so Hocker. Eine Steuererleichterung via Spekulationsfrist könnte den Weg dafür ebnen.