DSW kritisiert Salami-Taktik der Deutschen Bank
Mit Unverständnis nimmt die DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V.) die überraschend schlechten Nachrichten der Deutschen Bank zur Kenntnis. Im vierten Quartal musste das größte deutsche Kreditinstitut einen massiven Verlust von 4,8 Milliarden Euro hinnehmen – viel mehr, als vom Markt erwartet. „Die Salami-Taktik, mit der schlechte Nachrichten veröffentlicht werden, ist absolut kontraproduktiv. Dies erweckt den Eindruck, als sei der Platzhirsch Deutsche Bank letztendlich doch nicht besser aufgestellt als andere Banken, obwohl sie diesen Eindruck bisher suggeriert hat“, so DSW-Hauptgeschäftsführer Ulrich Hocker.
Insgesamt rechnet die Bank mit einem Verlust von 3,9 Milliarden Euro für das Jahr 2008. „Wir haben in den vergangenen Jahren stets kritisiert, dass die Deutsche Bank sich zu stark auf das risikoreiche Investmentbanking fokussiert hat. Mit diesen Zahlen zeigt sich leider, wie berechtigt unsere Kritik war“. Positiv sieht die DSW, dass Konzernlenker Josef Ackermann Aktionären eine symbolische Dividende zahlen will.
Die Umgestaltung der Postbank-Übernahme ist nach Meinung der DSW dagegen der richtige Schritt. „Wichtig ist vor allem, dass der Einstieg die Eigenkapitaldecke der Deutschen Bank so wenig wie möglich belastet“, so Hocker.