DSW kritisiert Länder-Vorstoß zu Manager-Regeln
Vor wenigen Wochen hat die große Koalition neue Manager-Regeln beschlossen. Nun fordern die Bundesländer Nachbesserungen. Das Ziel soll laut Justizministerkonferenz eine „Entflechtung von Vorstand und Aufsichtsrat“ sein. Mit den vorgeschlagenen Veränderungen wird dies aber nicht erreicht, kritisiert die DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V.).
So ist die geforderte Karenzzeit von zwei Jahren, ehe ein Vorstand in den Aufsichtsrat wechseln darf, sogar kontraproduktiv. „Dem Unternehmen geht dadurch große Erfahrung und Expertise eines Vorstands verloren“, meint Ulrich Hocker, Hauptgeschäftsführer der DSW. „Gerade mit Blick auf die aktuelle Krise und die vielfältigen Kontrollpflichten des Aufsichtsrats ist die Expertise erfahrener Vorstände eigentlich unverzichtbar“.
Laut DSW ist es viel sinnvoller, die Abgrenzung von Vorstand und Aufsichtsrat über ein Mindestmaß an unabhängigen Mitgliedern im Kontrollgremium zu gewährleisten. Die Mehrheit soll unabhängig sein. „Hier mit konkreten Verboten für einzelne Personen zu drohen, ist pure Schwarz-Weiß-Denke, die an der Realität vorbeigeht und die Qualität der Arbeit der Einzelpersonen völlig außer acht lässt“, so Hocker.