DSW sieht erfreulich stabile HV-Präsenzen - aber auch Warnsignale
Das Interesse an Hauptversammlungen der DAX30-Konzerne ist ungebrochen. Dies ist das erfreuliche Ergebnis einer Analyse der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Im Schnitt waren bei den diesjährigen Aktionärstreffen der 30 größten deutschen AGs 57,78 Prozent des stimmberechtigten Kapitals anwesend. Das ist im Vergleich zum Vorjahr nur ein kleiner Rückgang um 0,43 Prozentpunkte. „Es ist erfreulich, dass trotz der Turbulenzen an den Märkten die Teilnahmequoten auf diesem hohen Niveau stabilisiert haben“, so Ulrich Hocker, Hauptgeschäftsführer der DSW. Allerdings wird das Ergebnis durch die Commerzbank und Volkswagen stark positiv beeinflusst. Hier stieg die Präsenz jeweils um 10 bzw. 15 Prozentpunkte. Insgesamt war dagegen bei der Mehrheit der DAX-Tanker die Teilnahmequote leicht rückläufig.
Was die Zahlen nicht wiedergeben: Bei den HV-Besuchen quer durchs Land bemerkten die DSW-Sprecher fast überall deutlich weniger Teilnehmer und oft leere Säale. „Dies ist ein klares Alarmsignal und eine negative Folge der Abgeltungssteuer“, so Hocker. Denn seit deren Einführung sind die Kosten für den HV-Besuch nicht mehr steuerlich anrechenbar. „Dies schädigt die Aktionärsdemokratie und wird auf Dauer die Gefahr von Zufallsmehrheiten wieder erhöhen. Und das kann doch niemand ernsthaft wollen“, so Hocker. Daher fordert die DSW endliche Änderungen bei der unsäglichen Abgeltungssteuer.