DSW fordert Sky-Aufsichtsrat zum Klagen auf
Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) e.V. fordert den Aufsichtsrat des Bezahlsenders Sky auf, Konsequenzen aus dem Skandal um geschönte Abonnentenzahlen und fehlerhafte Finanzberichte zu ziehen. „Der Bericht der BaFin zeigt, dass die Zahlen offensichtlich massiv geschönt wurden“, erläutert DSW-Hauptgeschäftsführer Ulrich Hocker. Die deutsche Finanzaufsicht kommt in einem Prüfungsbericht zu dem Schluss, dass Sky (damals noch Premiere) in den Jahren 2007 und 2008 Kundenzahlen stark überhöht ausgewiesen und den Firmenwert ebenfalls deutlich zu hoch angesetzt hatte. Daher sieht die DSW den Aufsichtsrat nun in der Pflicht, Schadensersatzklagen gegen die verantwortlichen Ex-Manager einzuleiten.
Zugleich kritisiert die DSW den Umgang des Unternehmens mit den skandalösen Vorwürfen. Schon 2008 hatte die Schutzvereinigung in einem offenen Brief an den Sky-Aufsichtsrat bedingungslose Aufklärung gefordert. „Stattdessen wurde seither systematisch abgewiegelt“, kritisiert DSW-Landesgeschäftsführerin Daniela Bergdolt.
Auch mit Blick auf drohende Schadensersatzklagen und die offensichtlich bereits geleisteten Zahlungen sei es nun höchste Zeit, die Karten offen auf den Tisch zu legen, andernfalls sieht die DSW den im Aktiengesetz verbrieften Gleichbehandlungsgrundsatz verletzt: „Alle Aktionäre haben ein Recht darauf zu erfahren, wer hier welche Ansprüche hat, stellen kann oder schon gestellt hat“, so Bergdolt.