Intransparent und überdimensioniert: DSW lehnt Daimler-Vergütungssystem ab
Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. (DSW) lehnt das Vergütungssystem der Daimler AG ab. „Aus unserer Sicht hat das System gleich zwei elementare Probleme“, erklärt DSW-Hauptgeschäftsführer Ulrich Hocker. Daher wird die Schutzvereinigung auf der Hauptversammlung der Daimler AG am 13. April 2011 in Berlin dagegen stimmen.
Die Kritik der Schutzvereinigung richtet sich gegen ganz zentrale Punkte: Einerseits ist die Transparenz der Darstellung des Vergütungssystems mangelhaft. „Insbesondere die kurzfristige variable Vergütung und der immense Ermessensspielraum des Aufsichtsrats werden nicht ausreichend erläutert“, so Hocker.
Noch wesentlich problematischer ist jedoch die absolute Höhe der Gehälter, die das System zulässt. Möglich sind demnach variable Vergütungen, die insgesamt bis zu 735 Prozent des Grundgehalts ausmachen können. Damit könnte beispielsweise der Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche eine potenzielle Maximalvergütung von mehr als 12 Millionen Euro erreichen. „Aus unserer Sicht sind zweistellige Millionensaläre nicht mehr angemessen, nach außen kaum noch vermittelbar und können den sozialen Frieden gefährden“, kritisiert Hocker.
Aus diesen Gründen wird die DSW beim Vergütungsvotum gegen die Billigung stimmen.