DSW lehnt Pläne zur Bankenzerschlagung ab
Aktuell wird auf politischer Ebene auch in Deutschland intensiv über die Zerschlagung von Geschäftsbanken diskutiert. Die Trennung in Investmentbanking auf der einen, sowie Kredit- und Privatkundengeschäft auf der anderen Seite soll die Lösung aller Probleme bringen. „Wir sind strikt gegen eine solche Aufspaltung. Das wäre nicht nur ein unzulässiger Eingriff in das Eigentumsrecht der Aktionäre sondern würde zudem keines der aktuellen Probleme lösen“, sagt Ulrich Hocker, Hauptgeschäftsführer der DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz). Die Idee selber ist alles andere als neu. Bereits 1933 wurde in den USA mit dem so genannten „Glass-Steagull Act“ die strikte Trennung von Investmentbanking und Geschäftsbanken beschlossen. Das war die Geburtsstunde der reinrassigen Investmentinstitute amerikanischer Prägung. „Die Insolvenz von Lehman Brothers, also einer reinen Investmentbank, hat die Finanzkrise mitverursacht. Mir ist völlig schleierhaft, wie man glauben kann, die Schaffung weiterer reiner Investmentbanken würde uns auch nur einen Schritt voran bringen“, sagt Hocker. Zudem wäre es gerade das deutsche Universalbankensystem gewesen, das dafür gesorgt habe, die Privatbanken hierzulande vor einem allzu tiefen Absturz zu bewahren, so der DSW-Hauptgeschäftsführer weiter. „Es ist kein Wunder, dass die Deutsche Bank bisher kein Geld von Staat gebraucht hat, sondern ein Beleg der Funktionsfähigkeit des deutschen Universalbankensystems“, sagt Hocker.