DSW lehnt VW-Vertreter im MAN-Aufsichtsrat ab
Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. wird die Wahl von drei VW-Vertretern in den MAN-Aufsichtsrat bei der Hauptversammlung am 27. Juni ablehnen. Nach Ansicht der Schutzvereinigung dürfen Professor Jochem Heizmann, Hans Dieter Pötsch und Professor Martin Winterkorn nicht in das Kontrollgremium des Lastwagenbauers einziehen. „Es gibt mehrere entscheidende Gründe, die gegen die Wahl der VW-Manager sprechen“, so Hauptgeschäftsführer Ulrich Hocker. Aus diesem Grund hat die DSW heute einen entsprechenden Gegenantrag beim Unternehmen eingereicht.
Ein entscheidender Punkt ist nach Ansicht der DSW, das mit der Wahl der VW-Vertreter gegen aktuelle Bestimmungen des Corporate Governance Kodex verstoßen wird. „Aufsichtsratsmitglieder sollen keine Organfunktionen oder Beratungsaufgaben bei wesentlichen Wettbewerbern ausüben“, heißt es da. „Alle drei Kandidaten sitzen aber auch im vergleichbaren Gremium des Konkurrenten Scania“, so Hocker. Zudem sieht die DSW durch die Wahl der drei Vertreter eine unangemessen hohe Beteiligung des VW-Konzerns im Kontrollgremium von MAN. Zwei VW-Vertreter sitzen bereits dort.
Aus diesen Gründen lehnt die DSW die Wahl der Kandidaten ab und fordert stattdessen, dass unabhängige Aktionärsvertreter zur Wahl vorgeschlagen werden.