Anlegerschützer fordern in offenem Brief an die griechische Regierung, Privatanleger von der Umschuldung auszunehmen
In einem offenen Brief an den griechischen Premierminister Lucas Papademos und den Präsidenten des griechischen Parlaments Philippos Petsalnikos fordert die DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz) gemeinsam mit weiteren europäischen Anlegerschutzvereinigungen, Privatanleger von dem für griechische Staatsanleihen geplanten Schuldenschnitt auszunehmen. Die insgesamt Dreißig unter dem Dach „Euroshareholders“ organisierten Verbände prangern insbesondere an, dass die Privatanleger nicht an den Verhandlungen beteiligt waren und nun vor vollendete Tatsachen gestellt werden sollen. Auf den freiwilligen Forderungsverzicht von 53,5 Prozent habe sich die Politik allein mit den Banken geeinigt. Zudem sei die Rolle der Privatanleger im Umtauschprozess bisher vollkommen unklar.
„Wenn im Zusammenhang mit der Umschuldung von Freiwilligkeit die Rede ist, muss das doch zumindest für diejenigen gelten, die nicht mit am Verhandlungstisch saßen. Insbesondere dann, wenn sie nicht wie Banken oder Fonds die Möglichkeiten haben, Verluste über die Europäische Zentralbank zu sozialisieren“, sagt DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler.
Anlegern, die griechische Papiere im Depot haben, rät der DSW-Experte, zunächst abzuwarten und sich laufend zu informieren. „Wenn in den kommenden Tagen, die Briefe mit dem Umschuldungsangeboten an die Privatanleger verschickt werden, wird die DSW auch vor dem Hintergrund der Reaktion der griechischen Regierung auf den offenen Brief sehr genau prüfen, was zu tun ist“, sagt Tüngler. „Wir haben bereits im Rahmen der Argentinienumschuldung, an der wir in erster Reihe aktiv beteiligt waren, großes Know how in diesem Bereich gesammelt, das wir jetzt wieder einsetzen können“, so Tüngler weiter.
Weitere Informationen zu Euroshareholders, deren Präsidentin die stellvertretende DSW-Hauptgeschäftsführerin Jella Benner-Heinacher ist, finden Sie hier: www.euroshareholders.eu.