DSW: Balda-Aktionäre müssen jetzt aktiv werden
„Man muss kein Hellseher sein, um vorherzusagen, dass es auf der außerordentlichen Hauptversammlung der Balda AG am 8. Februar hoch hergehen wird“, sagt Thomas Hechtfischer, Geschäftsführer der DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz). Einberufen wurde die Aktionärsversammlung von dem Balda-Großaktionär Octavian Advisors. Der Finanzinvestor hält über verschiedene Fonds rund 8,3 Prozent der Papiere des Technologiekonzerns. Einziger Tagesordnungspunkt ist die Abwahl der drei amtierenden Aufsichtsräte sowie die Neuwahl des Gremiums. Damit werden wichtige Weichenstellungen für das Unternehmen vorgenommen.
Octavian wirft den Kontrolleuren vor, nicht im Interesse der Gesellschaft gehandelt zu haben. „Entzündet hat sich die Kritik an der verpassten Chance, die Beteiligung an der TKP AG gewinnbringend abzustoßen. Auch aus unserer Sicht gibt es in diesem Zusammenhang eine ganze Reihe offener Fragen, die wir im Rahmen der Hauptversammlung klären wollen“, erläutert Hechtfischer. Entscheidend ist nun, dass möglichst viele der Privataktionäre ihre Stimmrechte auch ausüben. Über 50 Prozent der Balda-Papiere sind im Streubesitz. „Die Privatinvestoren sollten ihre Macht nutzen, um die Weichen für das Unternehmen in die richtige Richtung zu stellen“, fordert Hechtfischer. „Wer nicht selbst kommt, kann ohne bürokratischen Aufwand die Stimmrechtsvertretung auf die DSW übertragen. Einfach die Ausstellung einer auf die DSW lautenden Eintrittskarte beantragen.“
Je nach Ergebnis der Veranstaltung behält sich die DSW vor, im Rahmen der ordentlichen Hauptversammlung, die am 11.05.2012 stattfinden wird, eine Sonderprüfung zu beantragen, um eventuelle Schadenersatzansprüche gegen das Kontrollgremium zu überprüfen.