Griechenland soll EU-Privatanleger gleich behandeln
Es sind nur noch wenige Tage, bis die nächste Griechenland-Anleihe fällig wird. Am 20. März ist soweit. „Obwohl viele betroffene Privatanleger bereits Post von ihren Banken mit einem Umtauschangebot in neue Anleihen bekommen haben, ist die rechtliche Situation immer noch nicht geklärt“, bemängelt Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der DSW.
Bisher ist lediglich durchgesickert, dass die Athener Regierung plant, griechische Privatanleger für ihre Verluste aus dem Schuldenschnitt zu entschädigen. „Wir fordern die griechische Regierung nachdrücklich auf, eine solche Regelung für alle betroffenen Privatanleger einzuführen. Und zwar so schnell und so rechtssicher wie möglich“, sagt Tüngler. Dabei gehe es nicht darum, einzelnen Investoren Spekulationsgewinne zu ermöglichen. „Wir wollen, dass die betroffenen Privatanleger europaweit gleich behandelt werden. Eine Möglichkeit wäre etwa, wenn sie die von ihnen gezahlten Einstandskurse erhalten würden“, so der DSW-Experte.
Für den Fall, dass es nicht schnell zu einer Lösung komme, droht doch noch der Default, sprich die Staatspleite, die mit aller Macht verhindert werden soll. „Wird die am 20. März fällige Anleihe nicht bedient, wird es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Klagen von Anlegern geben, die den Umtausch abgelehnt haben. Und dies könnte durchaus zum offiziellen Default führen“, warnt Tüngler. Auch die DSW würde für den Fall, dass Griechenland den Schuldendienst tatsächlich einstellen sollte, eine solche Klage prüfen, kündigte Tüngler an.