DSW begrüßt aktuelle Kodexänderungen - Vorstandsvergütung soll transparenter werden
Kürzlich hat die Deutsche Corporate Governance Kommission die Änderungen für ihren Kodex vorgestellt. Schwerpunkt ist die Vorstandsvergütung. Hier soll die Transparenz massiv erhöht werden. So sollen die Aktiengesellschaften zukünftig die Höhe der Vergütung angeben, die ein Vorstand im besten Fall verdienen kann, also wenn alle Zielvereinbarungen erfüllt oder gar übererfüllt werden. Zudem nimmt die Kommission Mustertabellen sowohl für die Darstellung der Vergütung als auch für die Pensionszusagen in den Kodex auf. Ziel ist es, die Vergleichbarkeit der Vergütungssysteme zwischen den Unternehmen zu erreichen. „Wir begrüßen die Kodexänderungen der Kommission. Damit wird es Aktionären wie Aufsichtsräten trotz der hohen Komplexität der Systeme ermöglicht, die Best-Case-Vergütung der Vorstände schnell und ohne großen Analyseaufwand zu erkennen“, kommentiert Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz) die Änderungen.
Auf weniger Zustimmung trifft bei den Anlegerschützern dagegen die Tatsache, dass die Kommission sich entschieden hat, die transparente Darstellung in Tabellenform nicht zur Empfehlung zu machen. „Wir sind gespannt, wie viele Gesellschaften tatsächlich die Darstellung ihrer Vorstandsvergütung entsprechend anpassen werden. Da es sich lediglich um eine sogenannte Anregung handelt, können die AGs ohne Begründung auf die Umsetzung verzichten“, so Tüngler. „Die Änderungen als Empfehlung zu klassifizieren wäre besser gewesen. Dann wären die Gesellschaften gezwungen, einen Verzicht explizit zu begründen. Das hätte den Druck nochmal deutlich erhöht“, erläutert der Anlegerschützer.
Die DSW appelliert an alle Gesellschaften, deren Geschäftsberichte noch nicht vorliegen, die neuen Transparenzanforderungen bereits in diesem Jahr umzusetzen. „Die notwendigen Daten und Zahlen liegen vor. Es gibt keinen Grund, die Aktionäre noch ein weiteres Jahr auf die von uns schon seit langem angemahnte Transparenz warten zu lassen“, sagt Tüngler.