DSW befürchtet Ungleichbehandlung bei Celesio-Übernahme
23,50 Euro hat der US-Konzern McKesson den Celesio-Aktionären für ihre Anteilsscheine geboten. Das Ziel: Die Übernahme von mindestens 75 Prozent des deutschen Pharmahändlers. Am Ende hat es dazu auch gereicht. Die DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz) bezweifelt allerdings, dass dabei alle Aktionäre wirklich gleich behandelt wurden. „Wir gehen davon aus, dass es im Rahmen der Übernahme der Celesio AG durch die McKesson Corporation zu einer deutlichen Ungleichbehandlung der Aktionäre bzw. von verschiedenen Anlegergruppen gekommen sein könnte. Wir haben die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin darüber schriftlich informiert und sie aufgefordert, den Fall intensiv zu untersuchen“, sagt DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler.
Hintergrund der DSW-Annahme ist die Tatsache, dass sich aufgrund der von McKesson bei der amerikanischen Börsenaufsicht SEC eingereichten Unterlagen in Bezug auf die im Wesentlichen von dem Investor Elliott gehaltenen Wandelschuldverschreibungen rechnerisch ein deutlich höherer Kaufpreis je Celesio-Aktie für Elliott ergibt.
„Berechnet man den Preis pro Celesio-Aktie auf der Basis der Bestimmungen der Wandelschuldverschreibungen, so ergibt sich ein möglicher rechnerischerer Kaufpreis von rund 31 Euro“, erläutert Tüngler und ergänzt: „Unserer Ansicht nach ist McKesson gesetzlich verpflichtet, die Mindestpreisregelung der Angebotsverordnung des Wertpapierübernahmegesetzes auch für die mittelbar über die Wandelschuldverschreibungen erworbenen Aktien zu berücksichtigen.“ Im Klartext: Das Angebot müsste für alle Aktionäre auf 31 Euro angehoben werden. „Jetzt ist die BaFin am Zug“, so Tüngler.