DSW sagt Nein zu Hawesko-Übernahmeangebot
Die freien Aktionäre der Hawesko Holding AG sehen sich aktuell einem Übernahmeangebot ihres Aufsichtsratsmitglieds Detlev Meyer gegenüber. Dieser bietet mittelbar über eine Beteiligungsgesellschaft 40 Euro je Anteilsschein. „Aus Sicht der DSW ist das kein angemessener Preis. Herr Meyer will hier die Kontrolle erwerben, ohne dafür eine nennenswerte Prämie zu zahlen“, kommentiert Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz), die Offerte. „Dass gleichzeitig angekündigt wird, die Dividende in den nächsten Jahren halbieren zu wollen, ist schlichtweg als unfreundlicher Akt zu werten“, so der Anlegerschützer weiter. „Damit soll die Hawesko-Aktie an Attraktivität verlieren und die Aktionäre sollen davon überzeugt werden, das Angebot trotz des zu niedrigen Preises anzunehmen“, ist Tüngler überzeugt.
Besonders kritisch sieht die DSW, dass die Übernahmeofferte zu Beginn des für den Weinhändler wichtigen Weihnachtsgeschäfts gemacht wird. „Das bringt zwangsläufig Unruhe. Dabei sollte Hawesko gerade jetzt jegliche Energie auf das Weihnachtsgeschäft konzentrieren“, so Tüngler. Ebenfalls nicht sonderlich erfreulich sei der Umstand, dass mit dem Vorstand der Hawesko Holding zuvor offenbar nicht bzw. nicht in ausreichendem Maße eine Einigung über das weitere Vorgehen erzielt werden konnte. „Die Erfolgsgeschichte von Hawesko wurde und wird maßgeblich vom Vorstandschef Alexander Margaritoff geprägt. Er genießt hohes Ansehen bei Kunden, Mitarbeitern und Winzern. Das nun vorliegende Übernahmeangebot gefährdet – trotz aller gegenteiliger Beteuerungen –, dass der Garant für den Erfolg der Hawesko auch weiterhin an Bord bleiben kann“, warnt Tüngler.
Insgesamt rät die DSW daher den Aktionären der Hawesko Holding AG von einer Annahme des aktuellen Übernahmeangebots ab.