Angeschlagene Laurèl GmbH lädt zur Gläubigerversammlung
Das wirtschaftlich angeschlagene Modeunternehmen Laurèl GmbH hat seine Anleihegläubiger für den 31. August 2015 zu einer Gläubigerversammlung eingeladen. Die vom Unternehmen geplanten Einschnitte sind enorm. So sollen die Anleihegläubiger einer Verlängerung der Laufzeit ihrer Papiere um drei Jahre bis 2020 zustimmen. Eine Aussetzung der Zinszahlung für die laufende Zinsperiode steht ebenso auf der Agenda wie eine deutliche Verringerung der Verzinsung für die folgenden drei Jahre. „Damit droht in diesem Jahr ein Totalausfall der Zinszahlung“, sagt Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz). Noch im November 2014 hatten die Anleger 7,125 Prozent Zinsen für ihre Papiere erhalten. „Die Gläubiger sollten sich jetzt unbedingt aktiv in den Prozesse einbringen“, so Tüngler weiter. Die Chance dazu biete ihnen die ebenfalls auf der Tagesordnung der Gläubigerversammlung stehende Wahl eines Gemeinsamen Vertreters, der die Interessen der Anleihegläubiger gegenüber dem Unternehmen wahrnehmen soll.
Betroffenen Anlegern rät die DSW daher, die Versammlung zur Einflussnahme aktiv zu nutzen. „Es geht darum, sich ein Bild von der aktuellen Situation des Unternehmens zu machen und die Weichen richtig zu stellen. Wer selber keine Zeit hat, sollte sich zumindest vertreten lassen“, appelliert Tüngler an die Betroffenen. Die DSW bietet eine Vertretung für Anleger an. Interessierte können sich unter dsw@dsw-info.de dafür registrieren lassen.
Der Kurs der 20-Millionen-Euro schweren Laurèl-Anleihe (WKN A1RE5T / ISIN DE000A1RE5T8) war im Juni 2014 unter Druck geraten. Am 1. September 2014 lag der Kurs der Mittelstandsanleihe bei nur noch 50 Prozent. Vor dem Hintergrund der Geschäftsentwicklung 2014/2015 hatte die Creditreform Rating AG das Unternehmensrating der Laurèl GmbH von B (watch) auf C (watch) deutlich nach unten angepasst.