DSW: Die Deutschen werden ärmer – das müsste nicht sein
Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung DIW hat Überraschendes zutage gefördert. Trotz guter Wirtschaftsdaten und – wenn auch nur moderat – steigender Löhne haben die Deutschen in der Zeit zwischen 2003 bis 2013 inflationsbereinigt durchschnittlich 20.000 Euro an Haushaltsvermögen eingebüßt. Bei rund 40 Millionen Haushalten, die es hierzulande gibt, entspricht das einem Kaufkraftverlust von unvorstellbaren 800 Milliarden Euro. Besonders stark schlugen dabei zwei Dinge zu Buche: die bis ins Jahr 2010 eher rückläufige Entwicklung bei den Immobilienpreisen sowie der Hang der Deutschen zu mäßig rentierlichen Anlageformen wie Sparbücher, Lebensversicherungen oder auch Riesterrenten. „Würden die Anleger zumindest einen Teil ihre Geldes langfristig in Aktien investieren, sähen die Zahlen komplett anders aus“, ist Ulrich Hocker, Präsident der DSW (Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz), überzeugt.
So legte der DAX30, in dem die 30 größten deutschen Aktiengesellschaften vertreten sind, in dem vom DIW unter die Lupe genommenen Zeitraum – also von Anfang 2003 bis Ende 2013 – um 230 Prozent zu. „Das entspricht einem Plus von 21 Prozent pro Jahr. Inflationsbereinigt bleiben da immer noch 19,4 Prozent vor Steuer übrig. Bis heute wäre, trotz der aktuellen Turbulenzen an den Börsen, übrigens nochmal einiges an Geld dazu gekommen“, sagt Hocker.
Selbst wenn der Startpunkt des Vergleichs auf den 1. Januar 2000 gelegt würde, und damit mitten hinein in die sich immer weiter aufblähende Spekulationsblase rund um dot.com–Unternehmen, wären die Anleger mit Aktien besser gefahren. Der DAX30 wuchs verglichen mit dem Stand von Ende 2013 insgesamt um 37 Prozent. Das ist ein Jahresplus von 2,6 Prozent – inflationsbereinigt immer noch 1 Prozent. Und auch hier wäre bis heute noch einiges dazu gekommen.
Noch sehr viel deutlicher zugunsten der Aktie fällt der Vergleich aus, wenn nicht der DAX30 sondern der MDAX – also sozusagen die zweite Liga der deutschen AGs – zugrunde gelegt wird. Dieser Index legte in der Zeit von Anfang 2003 bis Ende 2013 um 448 Prozent und von Anfang 2000 bis Ende 2013 um 302 Prozent zu.