DSW stellt Antrag auf Sonderprüfung bei Deutsche Bank AG
Heute hat die DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz) beim Frankfurter Landgericht einen Antrag auf Sonderprüfung bei der Deutsche Bank AG eingereicht. „Wir haben den Antrag äußerst sorgfältig vorbereitet. Zudem wollten wir der Bank Zeit geben, eventuell doch noch eine freiwillige Sonderprüfung durchführen zu lassen. Nachdem das nicht passiert ist, war der Gang zum Gericht zwingend“, sagt DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler. „Wir sind überzeugt, dass die Richter unserem Antrag stattgeben und einen unabhängigen Sonderprüfer einsetzen werden“, erklärt DSW-Vizepräsident Klaus Nieding, dessen Kanzlei Nieding+Barth den Antrag juristisch begleitet und der zudem die Anlegerschützer bereits seit vielen Jahren auf den Aktionärstreffen der Deutsche Bank AG vertritt.
Zu klären gibt es aus Sicht der Anlegerschützer genug: „Hier geht es beispielsweise um die Höhe der Rückstellungen für Strafzahlungen oder mögliche zivilrechtliche Ansprüche. Sollten die zu niedrig sein, hätte das gravierenden Einfluss auf das Ergebnis“, sagt Nieding. Auch die Justierung der Kontrollmechanismen der Bank muss laut DSW auf den Prüfstand. „Klar ist: Eine Wiederholung solcher Fälle darf nicht mehr möglich sein“, fordert Tüngler. Ebenfalls vom Sonderprüfer zu untersuchen sei die lange Liste anhängiger Rechtsverfahren sowie die im Raum stehenden kartellrechtlichen Vorwürfe.
Auf der diesjährigen Hauptversammlung der Deutsche Bank AG am 21. Mai war die DSW mit ihrem Antrag auf eine unabhängige Sonderprüfung noch gescheitert. „Wir hatten bei den auf der Hauptversammlung herrschenden Mehrheitsverhältnissen nicht wirklich damit gerechnet uns durchzusetzen. Obwohl die Zustimmung mit über 14 Prozent überraschend hoch ausgefallen ist. Der Weg über das Gericht war daher vorgezeichnet“, sagt Nieding. „Die Ergebnisse der Sonderprüfung sollte die Bank den Anteilseignern dann im Vorfeld der Hauptversammlung 2016 zur Verfügung stellen“, erklärt Tüngler.
Deutsche-Bank-Aktionäre, die den Antrag unterstützen wollen, können sich unter Tel: 0211 / 6697-02 oder per Mail unter dsw@dsw-info.de registrieren lassen.