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DSW: Gabriel muss im Fall Aixtron jetzt aktiv werden
Nun ist es also amtlich: US-Präsident Barack Obama hat in der Causa rund um den Übernahmeversuch des Aachener Anlagenbauers Aixtron durch einen chinesischen Investor in letzter Instanz entschieden, dass er lediglich gegen den Verkauf des US-Geschäftes sein Veto einlegt. Damit wäre der Weg für die Übernahme des restlichen Geschäfts frei. Für die betroffenen Anleger wird die gesamte Geschichte trotzdem immer mehr zu einer Horrorgeschichte. „Nachdem nun seitens der USA Klarheit herrscht, ist Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel am Zug. Er sollte nun schnellstmöglich seine Genehmigung für die Übernahme erneuern. Andernfalls droht der Deal zu scheitern. Den Schaden hätten dann die Aixtron-Aktionäre“, unterstreicht Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz).
Nach der Entscheidung des US-Präsidenten liegt der Ball also wieder in Berlin bzw. in Frankfurt. „Zunächst muss die Börsenaufsicht BaFin entscheiden, dass ein Verkauf von Aixtron an die Chinesen auch ohne das US-Geschäft von der Angebotsunterlage abgedeckt ist“, erläutert Tüngler. Zeitnah müsse dann Gabriel Stellung beziehen. „Das allerdings sollte ihm jetzt nicht mehr so schwer fallen, nachdem die Amerikaner die eigentlich sicherheitsrelevante Frage durch das US-präsidiale Veto geklärt haben“, meint der Anlegerschützer.
Erschreckend sei, dass der Fall offenbare, wie sehr die Bundesregierung an der kurzen Leine der US-Interessen laufe. „Wie muss es einen SPD-Minister und möglichen Kanzlerkandidaten schmerzen, dass dies nun für alle sichtbar in der Causa Aixtron ans Tageslicht kommt“, fragt Tüngler.