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DSW erhöht Druck auf Linde AG
Für die Linde AG stehen große Entscheidungen an. Der Hersteller für Industriegase plant, mit seinem US-amerikanischen Konkurrenten Praxair Inc. zusammenzugehen. „Wir sind der Ansicht, dass diese Fusion das Unternehmen derart gravierend verändern würde, dass eine solche Entscheidung nicht ohne die Zustimmung der Aktionäre getroffen werden darf“, sagt Daniela Bergdolt, Vizepräsidentin der DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz) und langjährige DSW-Vertreterin auf den Linde-Hauptversammlungen. „Deshalb haben wir nun einen entsprechenden Antrag auf Erweiterung der Tagesordnung der kommenden Linde-HV gestellt, die am 10. Mai stattfinden wird“, so Bergdolt weiter. „Besonders erfreulich ist, dass sowohl Institutionelle Anleger aus dem In- und Ausland als auch viele Privatanleger sich unserer Forderung nach einem Hauptversammlungsbeschluss angeschlossen haben und wir so das notwendige Quorum von Aktien erreicht haben“, betont DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler.
Rechtliche Grundlage des DSW-Antrages ist unter anderem die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (BGH). Danach ist eine Zustimmung der Hauptversammlung für eine strukturverändernde Maßnahme immer dann einzuholen, wenn die Entscheidung eine so intensive Veränderung des Unternehmens nach sich zieht, dass sie nur durch eine Satzungsänderung herbeigeführt werden kann. Bei Linde und Praxair wird der Zusammenschluss mittels Aktientausch unter dem Dach einer neu gegründeten Holding angestrebt. „Diese Holding wird eine völlig andere Governance-Struktur haben als die bisherige Linde AG. Das wird unter anderem dazu führen, dass die Aktionäre mit einem komplett neuen Rechtssystem konfrontiert werden, mit entsprechend erschwerten Möglichkeiten, ihre Aktionärsrechte auszuüben“, sagt Bergdolt. Zudem werde den Linde-Anteilseigner keine echte Wahlmöglichkeit geboten. „Auf ein überprüfbares Barangebot an die Aktionäre verzichtet Linde. Damit bleibt nur der Tausch oder der Verbleib in der alten Linde AG, deren Rolle in dem neuen Konstrukt noch völlig unklar ist“, bemängelt Tüngler.
Linde-Aktionäre, die die DSW bei ihrem Petitum unterstützen wollen, fordert die Schutzvereinigung auf, sich per Mail (info@dsw-info.de) oder telefonisch (0211 / 66 97 53 oder 089 / 38 66 54 30) zu melden.
Mitglieder wenden sich bitte an die zuständigen DSW-Mitarbeiter.
Ansprechpartner für die Presse: Jürgen Kurz, Pressesprecher