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DSW prüft Klagen gegen Autokonzerne
Die deutschen Autobauer kommen nicht zur Ruhe. Es wird immer klarer, dass der 2015 bekannt gewordene Einsatz von Manipulationssoftware bei Dieselfahrzeugen des Volkswagenkonzerns erst der Anfang war. Neuester Vorwurf: Fünf der großen deutschen Autohersteller sollen sich heimlich abgesprochen haben, unter anderem auch in Sachen Abgasreinigung für Diesel. „Es ist ein bisschen wie bei einem Eisberg. Die neun Zehntel, die unter Wasser sind, kommen erst bei genauer Betrachtung zum Vorschein“, sagt Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz). Für den Anlegerschützer sind aber nach wie vor eine ganze Reihe von Fragen unbeantwortet: „Wenn es Selbstanzeigen wegen der Absprachen gegeben hat, warum wurde dann nicht ad hoc gemeldet? Warum steht dazu nichts in den Geschäftsberichten?“
Auch sieht Tüngler die Gefahr, dass am Ende erneut die Aktionäre die Zeche zahlen müssen. „Die Anteilseigner stehen in Deutschland in solchen Fällen immer ganz am Ende der Nahrungskette. Die zu erwartenden Straf- und Schadenersatzzahlungen in Milliardenhöhe bleiben bei ihnen hängen, statt bei den Managern, die die Entscheidungen getroffen haben“, bemängelt der DSW-Mann. Die DSW prüfe deshalb zurzeit Klagemöglichkeiten für betroffene Aktionäre. „Sollten die Vorwürfe sich bewahrheiten, werden wir alle juristischen Register ziehen, um die Anteilseigner zu unterstützen“, kündigt Tüngler an.
Mitglieder wenden sich bitte an die zuständigen DSW-Mitarbeiter.
Ansprechpartner für die Presse: Jürgen Kurz, Pressesprecher