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Vielen Aktien droht Handelsverbot
DSW: Die ab Juli geltende LEI-Registrierungspflicht kann deutsche Aktionäre teuer zu stehen kommen.
Ab dem 2. Juli müssen alle an Finanztransaktionen innerhalb des Zuständigkeitsbereichs der europäischen Börsenaufsicht ESMA beteiligten Parteien mit einem sogenannten LEI (Legal Entity Identifier) gekennzeichnet sein. Mit dem 20-stelligen Code soll unter anderem sichergestellt werden, dass innerhalb der EU nur Wertpapiere gehandelt werden, bei denen der Emittent mittels LEI registriert ist. Für Aktionäre, die im Freiverkehr notierte Papiere ausländischer Aktiengesellschaften im Depot haben, kann das zu einem echten Problem werden.
„Gerade bei Aktien von Unternehmen mit Sitz außerhalb der EU, die nicht vom Emittenten selbst sondern von einem Skontroführer in den Handel einbezogen wurden, fehlt dieser Code oft noch. Das kann dazu führen, dass die Börsen den Handel mit diesen Papieren einstellen. Damit wäre der Handel innerhalb der EU fast unmöglich“, warnt DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler. Wer dann seine Papiere verkaufen wolle, sei auf eine Nicht-EU-Börse angewiesen. Eine Möglichkeit, die von den meisten deutschen Depotbanken überhaupt nicht angeboten werde oder aber mit horrenden Kosten verbunden sei, sagt Tüngler.
Zwar ist es wenig wahrscheinlich, dass tatsächlich schon am 2. Juli die Klappe fällt, aber auf Dauer werden die deutschen Börsenaufsichtsbehörden und die BaFin sich der Anordnung der ESMA nicht entziehen. Dies nicht zuletzt deshalb, weil es bereits eine sechsmonatige Übergangsfrist gegeben hat. Eigentlich gilt die LEI-Vorschrift schon seit dem 3. Januar. „Die Besonderheiten des deutschen Freiverkehrs haben bei der Formulierung der Vorschrift offenbar keine große Rolle gespielt“, bemängelt Tüngler.
„Aktionäre, die im Freiverkehr notierte Anteilsscheine von AGs haben, deren Sitz nicht in der EU ist, sollten dringend prüfen, wie es um die LEI-Registrierung bestellt ist“, rät der Anlegerschützer. Möglich ist das auf der offiziellen Internetseite der Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF) unter der Adresse gleif.org/de/lei/search.
Mitglieder wenden sich bitte an die zuständigen DSW-Mitarbeiter.
Ansprechpartner für die Presse: Jürgen Kurz, Pressesprecher