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DSW: Koalitionsvertrag enthält für Anleger gute Ansätze
Die Anlegerschützer der DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz) haben den Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP mit Blick daraufhin analysiert, was das Papier für Privatanleger bedeutet. „Auch wenn an manchen Stellen offenbar der Mut gefehlt hat, konkreter zu werden, sind etliche gute Ansätze vorhanden“, zieht DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler ein grundsätzlich positives Fazit. Nun hänge alles davon ab, wie die gesetzliche Umsetzung aussehen wird.
Besonders wichtig war der DSW, dass sich ihre Kernforderung in Bezug auf die Zukunft der Hauptversammlung in dem Vertrag wiederfindet. „Das Hauptversammlungsformat darf nicht die Aktionärsrechte bestimmen“, stellte Tüngler klar. „Es müssen, unabhängig davon, ob eine HV nun virtuell oder als Präsenzveranstaltung durchgeführt wird, gleiche Rechte gelten. Wir sind froh, dass das sinngemäß im Koalitionsvertrag aufgenommen wurde“, so der DSW-Mann.
Ebenfalls positiv bewertet die DSW die Tatsache, dass die Aktienrente es in den Koalitionsvertrag geschafft hat. „Damit werden zukünftig alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von der Aktie und vom Kapitalmarkt profitieren“, sagt Tüngler.
Was aus Sicht der Anlegerschützer allerdings fehlt, sind weitere konkrete Aussagen in Bezug auf die Förderung der privaten Altersvorsorge. Auch die angekündigte Erhöhung des Sparerfreibetrages auf 1.000 Euro können allenfalls ein Anfang sein. „Die DSW fordert hier eine Aufstockung auf mindestens 2.500 Euro pro Jahr sowie eine Kumulation nicht genutzter Freibeträge“, sagt Tüngler.
„Da in Verträgen ja auch immer von Interesse ist, was nicht darin vorkommt, ist es positiv zu werten, dass Pläne zur Abschaffung oder Erhöhung der Abgeltungsteuer dem Vertrag nicht zu entnehmen sind. Die viel diskutierte Transaktionssteuer kommt ebenfalls nicht vor“, so Tüngler. Weniger erfreulich sei allerdings, dass von der Wiedereinführung einer Spekulationsfrist bzw. der Intention, das langfristige Anlegen bewusst steuerlich zu fördern, ebenfalls nicht die Rede ist.
„Wir sind gespannt, wie die Ampel-Koalition die Pläne umsetzen wird und was wir noch alles erwarten dürfen. Dass Herr Lindner das Finanzministerium und Herr Buschmann das Justizministerium übernehmen sollen, muss dabei kein Nachteil für Anleger hierzulande sein“, fasst Tüngler zusammen.
Mitglieder wenden sich bitte an die zuständigen DSW-Mitarbeiter.
Ansprechpartner für die Presse: Jürgen Kurz, Pressesprecher