Siemens-Hauptversammlung 2021 – DSW-Vertreterin fragt nach Strategie

Auszüge aus den Statements und Fragen von Daniela Bergdolt, Vizepräsidentin und Landesgeschäftsführerin Bayern der DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz), anlässlich der Online-Hauptversammlung der Siemens AG, die am 3. Februar 2021 stattfinden wird:

Wechsel an der Unternehmensspitze

Mit dem heutigen Tag geht die Ära von Joe Kaeser zu Ende und wir können als Aktionäre Herrn Kaeser für seine erfolgreiche Arbeit bei Siemens danken. Er hatte eine Vision für Siemens und hat sie durchgesetzt. Herr Kaeser hat aus Siemens drei Unternehmen gemacht, die alle positiv am Markt agieren.

Trotz der Erfolge von Herrn Kaeser warten auf Roland Busch, den neuen Vorstandsvorsitzenden, einige Herausforderungen. Er muss aus der Siemens AG nach Abspaltung von Healthineers und Energy ein fokussiertes Technologieunternehmen machen, das sich auf die Digitalisierung und Automatisierung spezialisiert.

Fragen:

Steht Siemens jetzt so da, wie Sie es planen?

Sie haben Fender verkauft. Sollen andere Bereiche wie zum Beispiel ITS ebenfalls verkauft werden?

Oder werden sie an die Börse gebracht?

 Dividende

Als Reaktion auf die Folgen der COVID-Pandemie wurde die Dividende um 40 Cent gekürzt. Ich kann mich darüber nicht beschweren. Immerhin wurde den Aktionären, die die ihnen zugeteilten Siemens Energy Aktie behalten haben, rund EUR 15,00 pro Aktie geschenkt. Das wiegt den Rückgang der Dividende ohne weiteres auf. Zudem hat der Kurs der Siemens AG den Abschlag inzwischen mehr als gut gemacht.

Fragen:

Wie sieht die weitere Dividenden Politik aus?

Will man eher weg vom Aktienrückkauf und hin zu einer höheren Dividendenausschüttung?

COVID 19

Obwohl die Auswirkungen der Pandemie auch bei Siemens deutlich zu sehen sind, ist das Unternehmen insgesamt gut durch die Krise gekommen. Eigentlich müssten die Folgen von COVID Siemens jetzt auch in gewisser Weise in die Hände spielen. Schließlich müsste nun jedes Unternehmen eigentlich erkennen, dass Digitalisierung und Automatisierung letztlich die wichtigsten Entwicklungsschritte der nächsten Jahre sein werden. Das heißt, Siemens müssten sich vor Aufträgen nicht mehr retten können.

Fragen:

Gibt es entsprechende Anzeichen?

Das 1. Quartal war ja schon vielversprechend. Können die Prognosen für 2021 angehoben werden?

Wahl des Wirtschaftsprüfers

Als Wirtschaftsprüfungsunternehmen wird erneut Ernst & Young vorgeschlagen. Wie schlecht die Reputation des Wirtschaftsunternehmen Ernst & Young im Moment ist, nachdem Haftungsklagen in Millionenhöhe wegen der Wirecard-Vorfälle drohen, ist jedem bekannt.

Vor diesem Hintergrund sieht die DSW das Unternehmen in der Pflicht, zu erklären, warum an EY als Wirtschaftsprüfungsgesellschaft festgehalten werden soll.

Frage:

Wie stellen Sie sicher, dass die Prüfung durch EY den hohen Standards entspricht, die an eine Prüfung eines Siemens Unternehmens zu stellen sind?

Das Abstimmverhalten der DSW wird von der Antwort auf diese Frage abhängen.

Mitglieder wenden sich bitte an die zuständigen DSW-Mitarbeiter.

Ansprechpartner für die Presse: Jürgen Kurz, Pressesprecher