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Das sollten Sie bei ETFs beachten
Frage: Als echter Fan börsengehandelter Indexfonds fällt mir oft auf, dass diese ETFs nicht unbedingt immer so gut abschneiden, wie der Index, den sie ja eigentlich zu 100 Prozent abbilden sollen. So hat der deutsche Aktienindex DAX30 im letzten Jahr besser abgeschnitten als der entsprechende ETF auf den DAX, den ich gekauft habe. Könnten Sie mir erklären, wie es zu diesem Unterschied kommen kann? Und worauf ich achten sollte, um diese Abweichung zu vermeiden?
Axel R. aus Saarbrücken
Antwort: Diese sogenannte Trackingdifferenz kann verschiedene Gründe haben: Zunächst sollten Sie beachten, dass beispielsweise bei der Berechnung des DAX 30 auch die Dividendenausschüttungen in den Index einbezogen werden. Das ist bei dem entsprechenden ETF dann nicht der Fall. Viele ausländische Anbieter von ETFs müssen zudem Quellensteuer abführen. Dabei sind manche ETFs besser im Zurückholen der Quellensteuer über die Doppelbesteuerungsabkommen als andere. Auch das hat Einfluss auf die Performance des Fonds. Auf der anderen Seite können Indexfonds aber auch noch andere Erträge generieren wie etwa aus der Wertpapierleihe. Damit können sie dann wieder Boden gut machen. Als Anleger sollten Sie durchaus auf die Trackingdifferenz in der Vergangenheit schauen. Eine sehr stabile Trackingdifferenz kann allerdings nur ein Indikator für eine bessere Gesamtkostenquote sein. Es ist keine Garantie für die Zukunft. Des Weiteren sollten Sie physisch replizierenden ETFs den Vorzug geben, denn hier werden die Wertpapiere tatsächlich gekauft. Und schließlich sollte das Volumen des Fonds nicht zu klein sein, mindestens 100 Millionen Euro sollten es schon sein. Bei niedrigeren Volumina sind Schließungen oder Zusammenlegungen von mehreren Fonds nicht ausgeschlossen.
Jella Benner-Heinacher